Geschlecht
männlich
Schubladendenker öffnen für Kevin gleich mehrere Aktenschränke.
Da wäre Kevin, der Balljunkie; Kevin, der Listenhund; Kevin, der Hyperaktive… Wir würden ihn – abgesehen von den aufgeführten – aber außerdem in die Kategorie „Süßbert“ einordnen. Denn all seinen Köfferchen zum Trotz ist er obendrein und grundlegend ein richtig cooler Typ.
Gemeinsam mit einem ganzen Schwung weiterer Hunde (die sich größtenteils in ähnliche Schubladen stecken ließen) kam der sportliche Kev Mitte Mai 2020 zu uns ins Tierheim. Die zuständigen Behörden haben nun entschieden, dass wir für ihn die Suche nach einem endgültigen Zuhause starten dürfen.
In seinem bisherigen Leben ist der kastrierte Pitbull-Rüde bereits in mehreren Zwischenstellen eingekehrt. Er hat mal hier mal da gewohnt, wurde von verschiedenen Menschen begutachtet und gearbeitet, bis er mit der Hoffnung auf ein Happy End wieder weitergegeben wurde. Bei all dem Hin und Her hat er sich seine Lebensfreude und Aufgeschlossenheit gegenüber Menschen nicht nehmen lassen. Kevin bandelt recht schnell mit neuen zweibeinigen Bekanntschaften an und gibt sich überschwänglich seiner Freude hin. Besonders in seinem Auslauf sowie während des An- und Ableinens schlägt dieses positive Gefühl aber schnell in Übermut um und Kevin fliegt wie ein gut platzierter Baseballschläger durch die Luft. Wer hier nicht standfest ist und Reflexe wie eine Katze aufweist, muss mit der ein oder anderen Kopfnuss rechnen, denn Kevin hat nicht nur Kraft sondern läuft auch auf Sprungfedern durch die Welt. Schon allein aus diesem Grund sollte zukünftig weiter mit ihm gearbeitet werden, damit er das Aus- und Anziehen entspannt mitmacht und auch sonst versteht, wann Ruhe und Pausen angebracht sind.
Einmal draußen in der Natur ist Kevin grundsätzlich ein sehr angenehmer Gassipartner. Er trabt fröhlich nebenher, kaut, wann immer er kann, auf einem Büschel Gras herum, reagiert auf Ansprache und nimmt sich für kurze Übungen und Kuschelpausen ausgiebig Zeit.
Sein Gehorsam wird auf die Probe gestellt, wenn Bewegungsreize hinzukommen, denn diese wecken leicht sein Interesse. Deshalb sollte auch das geliebte Spiel mit dem Ball überdacht und seine Impulskontrolle verbessert werden.
Mit seinen Artgenossen will Kevin in aller Regel nichts zu tun haben und macht dies im Zweifelsfall mit viel Körpereinsatz deutlich. Während er anderen Rüden grundsätzlich den Mittelfinger zeigt und auch Ernst machen würde, wenn es drauf ankommt, sollen ihn ausgewählte Hundedamen bezirzen können. Vorausgesetzt, sie sind breitschultrig (bestenfalls etwas moppelig), von gleicher Größe wie er und souverän unterwegs.
Wir wären deswegen sehr gut damit, wenn er einen Einzelplatz ohne andere Tiere findet, wo ihm fachkundig moderierte Sozialtreffs ermöglicht werden.
Für ihn werden Menschen mit Hundeerfahrung gesucht, die sowohl um die körperlichen wie auch charakterlichen Stärken seiner Rasse wissen, ihm die nötigen Grenzen setzen und ihn gleichzeitig so verantwortungsbewusst wie wohlwollend führen. Kleine Kinder sollten sich angesichts seiner situativen Überschwänglichkeit und seinem Fokus auf Bewegungsreize nicht dauerhaft im Haushalt befinden. Grundsätzlich reagiert er auf Kinder aber freundlich.
Kevin zählt in den meisten deutschen Bundesländern zu den sogenannten „Listenhunden“. Bitte bedenken Sie also, bevor Sie sich für ihn bewerben, ob Sie dazu bereit sind, auch die nötigen Auflagen Ihres Bundeslandes und Ihrer zuständigen Gemeinde zu erfüllen. Welche das genau sind, erfahren Sie im individuellen Einzelfall bei Ihrem Ordnungsamt.