Marley

Marley könnte ein schneeweißer Engel sein. Da er es allerdings in puncto Sauberkeit nicht allzu genau nimmt, sich gern wie ein Chinchilla im Sand suhlt und aus seinem Wassereimer trinkt wie auf einem Besäufnis, sieht er in der Regel eher aus wie ein glückliches Schwein, das gerade frisch seiner Suhle entstiegen ist. Kurzum: Marley ist ein Schmutzfink und obendrein noch ein Chaot.
Allerdings scheint sein Hang zur Unordnung eine Reaktion auf seinen bisherigen Lebenslauf zu sein, denn dieser ist ähnlich turbulent wie der junge Mischling aus Schafpudel und Harzer Fuchs selbst.
Marley ist am 30. April 2017 geboren und wurde seitdem bereits durch viele Hände gereicht. Irgendwo „ankommen“ – vor allem in seiner „eigenen Mitte“ – kennt er einfach nicht und so wirkt er immer irgendwie unsortiert, nervös und aufgeregt.
Im Grunde kann Marley aber auch sehr lieb. Bei seinen Bezugspersonen ist er verschmust und verspielt. Einmal konzentriert führt er auch Grundübungen zuverlässig aus. Doch sobald ein starker Reiz dazu kommt (wobei „stark“ hier ein sehr dehnbarer Begriff ist) kann Marley auch völlig überreagieren. Reize können bei ihm alles sein: andere Hunde, Katzen, vorbeifahrende Autos, Fahrräder, spielende Kinder… Es braucht noch viel Geduld, Sachverstand, Standfestigkeit und Training, um aus Marley einen souveränen Begleiter zu machen. Er macht zwar bereits Fortschritte, es liegt aber noch ein weiter Weg vor ihm. Interessenten sollten sich dessen bewusst sein und auch vor der Hinzuziehung eines kompetenten Hundetrainers nicht zurückschrecken.
In punto Leinenführigkeit kann Marley ebenfalls noch etwas Übung gebrauchen. Derzeit neigt er mitunter dazu, seinem Menschen von hinten in die Füße zu laufen oder – ganz Hüti-typisch – diesen zu umkreisen.
Hinzu kommt, dass Marley seinen Job als Bodyguard im vorigen Zuhause recht genau genommen hat und seine Bezugsperson mitunter auch vor anderen ihm bekannten sowie fremden Menschen beschützen wollte. Mit einer Schulterhöhe von etwa 70 Zentimetern und entsprechendem Körperumfang bringt er dafür in jedem Fall auch ernstzunehmende Maße mit.
Wenn das Leben eine Pralinenschachtel ist, findet in Marleys Hirn wohl die Produktion eben solcher statt. Er ist ein Knallbonbon und immer wieder für Überraschungen gut – nicht zuletzt im positiven Sinne! Für ihn suchen wir deswegen ein hundeerfahrenes Zuhause ohne kleine Kinder und weitere Tiere, in dem sich voll und ganz auf ihn konzentriert werden kann. Er lebte zuletzt als reiner Wohnungshund, was ihm aber absolut nicht gerecht wird. Mit seinem Bewegungsdrang und der Liebe zum Ausheben von Buddellöchern sollte ihm ein Platz im Haus mit Zugang zum Garten bzw. Hof zur Verfügung stehen. Sinnvoll wäre ein ländlich gelegenes Zuhause, da ihn das Leben in der Stadt mit ständiger Reizüberflutung schlichtweg überfordert.